Kronprinz Rudolf, Mary Vetsera und das Jagdschloss Mayerling – bis heute sind die Protagonisten und der Ort von düsteren Geheimnissen umgeben und die Ansichten über den Verlauf der Tragödie weitgehend geteilt, auch wenn bereits vieles geklärt ist.
Was aber hat zu diesem „Doppelselbstmord“ geführt – der ja in Wirklichkeit ein Mord und ein Selbstmord war? Unvorstellbar für ein zutiefst katholisches Kaiserhaus, das auch dementsprechend reagiert hat.

Dies darzustellen hat sich Wolfram Huber zur Aufgabe gemacht. Aufgrund seiner Quellenforschung und Darstellung der emotionalen Befindlichkeiten der beteiligten Personen entsteht ein erstaunliches Bild vor allem des Kronprinzen und seiner Beweggründe. Aber auch Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz Joseph sind keine Unbeteiligten und Schuldlosen, sodass zusammen mit der politischen Konstellation eine Tragödie fast unausweichlich blieb. Und dass die politische Konstellation auf einen Weltkrieg hinauslaufen würde, das hatte Rudolf bereits vorausgesehen.

Die Tage rund um das Geschehen in Mayerling hat Wolfram Huber in bewegender Form auf historischer Grundlage dramatisiert, ohne in billige Anklagen oder Schwarz-Weiß-Zeichnungen zu verfallen.