Buchbeschreibung
Das 9. Jahrhundert ist nicht nur im Burgenland noch eine weitgehend „dunkle“ Epoche – wenigen schriftlichen Nachrichten stehen kaum reichhaltigere archäologische Zeugnisse gegenüber. Umso überraschender ist der Befund, den der Autor Franz Sauer, viele Jahre als archäologischer Denkmalpfleger im Burgenland tätig, in dem vorliegenden Band vorstellt: Offenbar verbirgt sich eine gar nicht so geringe Zahl an Kirchen aus der relativ kurzen Christianisierungsphase vor der Landnahme der Magyaren in oder unter heute noch bestehenden „Dorfkirchen“ des Burgenlandes. Anhand von vier ausgewählten Beispielen – Goberling, Güssing, Oberschützen und Siget in der Wart – werden die spärlichen schriftlichen Quellen den Ergebnissen archäologischer Grabungen, bauhistorischer Dokumentationen und exakter Vermessungen gegenübergestellt. Mithilfe regelrechter „Indizienketten“ spürt der Autor den Kirchen der Karolingerzeit im heutigen Burgenland nach und rückt damit diese bislang von der Forschung kaum beachteten Sakralbauten in den Blickpunkt der interessierten Öffentlichkeit.