Gröger, Roman Hans
Die Elite. Das Sturmkorps der Vaterländischen Front
Artikel Nr 2787
ISBN 978-3-85028-913-9
erschienen 12.02.2020
Maße 23,0 x 15,5 cm
Seitenanzahl 120 Seiten + US
Einband Softcover
Gewicht 500 g
Preis 19,90
Lieferstatus   Lieferbar
Buchbeschreibung
Das Sturmkorps der Vaterländischen Front stellt ein vollkommen vergessenes Stück der österreichischen Geschichte bis 1938 dar. So wie die Geschichte der Vaterländischen Front seit dem Jahre 1971 auf eine aktuelle Aufarbeitung wartet, so stellen auch ihre Untergliederungen und angeschlossenen Vereine und Verbände ein unaufgearbeitetes Feld dar.
In den österreichischen Zeitungen und in der offiziellen Propaganda der Vaterländischen Front wurde das Sturmkorps zur Garde oder zur Elite der Partei hochstilisiert. Die nationalsozialistische Propaganda setzte sie dagegen mit einem brutalen Schlägertrupp gleich, der Sympathisanten des Deutschen Reichs und dessen Politik wahllos misshandelte. Die Wahrheit lag wohl in der Mitte und war vor allem von den handelnden Personen abhängig.
Dargestellt wird zunächst die Gründungsphase des Sturmkorps innerhalb der Vaterländischen Front. In diesem Zusammenhang sind der Aufbau und die beabsichtigte Gliederung der Einheit von besonderer Bedeutung. Auch die wichtigsten handelnden Personen werden kurz vorgestellt, um sie für den weiteren Verlauf der Geschichte des Sturmkorps greifbarer zu machen.
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Uniformierung und Bewaffnung des Sturmkorps, das von reichsdeutschen Medien oftmals in die Nähe der SS als Eliteorganisation der Nationalsozialisten gerückt wurde. Neben dem äußeren Erscheinungsbild des Sturmkorps war selbstverständlich auch die Frage der Ausbildung von großer Bedeutung. Hier kommen sowohl ideologische als auch militärische Übungen zur Sprache.
Von den ersten öffentlichen Auftritten des Sturmkorps am 25. Juli 1937 an zeigte das Sturmkorps ein differenziertes Erscheinen in der Öffentlichkeit, das ihm einen sehr negativen Ruf einbrachte. Der Charakter des Sturmkorps änderte sich erst mit dem zunehmenden außenpolitischen Druck durch das Deutsche Reich. Nun versuchte die Einheit als paramilitärische Kraft aufzutreten, um die Verteidigung Österreichs im Falle eines deutschen Einmarsches zu unterstützen. Außerdem wurde das Sturmkorps als Ehrenkompanie des Bundeskanzlers und „Frontführers“ der Vaterländischen Front eingesetzt – gleich einem eindrucksvollen Bedrohungsszenario gegenüber den Nationalsozialisten in den Medien dargestellt.
Allerdings bewahrheitete sich der scheinbar vorhandene militärische Wert des Sturmkorps in den letzten Momenten des Schuschnigg-Regimes nicht. Zwar kam es zu vereinzelten gewaltsamen Auseinandersetzungen mit Nationalsozialisten, aber am Ende wurde die Mehrheit der Sturmkorps-Mitglieder sowie deren Führungsspitze verhaftet. Mit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich endete auch die Geschichte des Sturmkorps, dessen ehemalige Angehörige sich zerstreuten und sich auch nicht mehr zu kameradschaftlichen Treffen zusammenfanden.
Autorenbeschreibung
Geboren am 2.3.1970 in Wien, wurde in ihm früh das Interesse an Geschichte und an der Entwicklung der Straßenbahnen geweckt. Nach der Matura 1988 begann er 1989 das Studium der Geschichte und beendete es 1993, ebenso wie das darauffolgende Doktoratsstudium, mit ausgezeichnetem Erfolg. Im Jahre 1995 trat er in den Bundesdienst ein und wurde zwei Jahre später in das Österreichische Staatsarchiv versetzt. Seither ist er dort für die Akten der Bestandgruppen Inneres, Landwirtschaft und seit 2009 auch für das Eisenbahnwesen zuständig.
Seine Publikationen umfassen Beiträge zu den Themen Verwaltungs-, Zeit- und Eisenbahngeschichte Österreichs sowie Biographien aus diesen Bereichen.
Inhaltsverzeichnis
Vom Sammelbecken zur Einheitspartei
Die Reform der Vaterländischen Front
Die Organisierung des Sturmkorps
Aufbau und Gliederung
Unterbringung, Uniformierung und Bewaffnung
Ausbildung
Das Sturmkorps rückt aus
Machtdemonstrationen
Kampf für Österreich
Letzte Momente
Schlussbetrachtung
Personenindex
Quellen- und Literaturverzeichnis
Primärquellen
Sekundärliteratur
Gedruckte Quellen
Internetressourcen
Danksagung
Über den Autor
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