Buchbeschreibung
neben deinen fußnoten mein alter schuh
oder: der mensch an sich ist
eine wanderausstellung
neben deinen fußnoten
als sei es holz
wer war der bub
der winter
fingierte luft
die in die jahre gekommenen briefe
ich hätte vielleicht
nur sich nichts anmerken lassen
manchmal ist das grün
unter der hand
verschlossene ohren
es handelt sich um
wir gehen auf laub
achwas
innen das nie gesehene meer
indem ich
wer weiß
das wesen
später aber keinen schritt weiter
soso vater
vergessen die normalität
erst durchs laut lesen
wie denn wie weiter
es gibt nichts weiter zu sagen
das alles welt
sagst was soll das
was auch immer
eingeklemmt zwischen den wolken
Autorenbeschreibung
Friedrich Hahn, Waldviertler des Jahrgangs 52, lebt in Wien, schreibt und veröffentlicht seit 1969
37 Bücher (zuletzt: „Komme, was wolle“- Roman/edition laurin 2017, „Sonja und die weißen Schatten“-Roman/edition keiper, „Niemand wird es je erfahren“- Novelle/edition lex liszt 2018);
20 Arbeiten für Hörfunk und Bühne, Performances (u.a. im Museum George Pompidou, Paris), Medienaktionen (u.a. Wandspiel-Wochen), Ausstellungen visueller Arbeiten (u.a. im MMK Wien, Galerie Eichgraben, CA-Galerie im TZ...), Mitglied der GAV und des Literaturkreises PODIUM;
Redakteurstätigkeit bei neue texte, Pult, Podium, Limes und Alte Schmiede/Reihe Textvorstellungen
Rezensionen
Mit dem Wind beginnt Friedrich Hahns neuer Band "neben deinen fußnoten mein alter schuh"(Verlag Berger, 2019): "ein wind nahe am winter", heißt der erste Vers. Hahn (1952 im Waldviertel geboren) ist ein Meister der Gedichttitel: "am falschen ende der welt" heißen sie, "im tonfall des schweigens" oder "existieren ist reisen genug".
Besonders gelungen ist der abschließende, dem Band den Titel gebende Zyklus, in dem die Sätze (die meisten nur halb vollendet) satzzeichenlos ineinander übergehen und eine lange poetische Suada bilden, ein wildes Aufbegehren gegen das Älterwerden und die Sprachlosigkeit. "eine gruppe guter gedichte / kommt aus dem dickicht / sie schlendern nach hause / kein gruß links und rechts / nur stummes nicken". Viel Rückenwind für die Poesie jedenfalls. (Andreas Wirtehnsohn, Wr.Zeitung v. 14.12.2019)
neben deinen fußnoten mein alter schuh: Rezension
->Link— März 2019
neben deinen fußnoten mein alter schuh: Rezension
->Link— Oktober 2019
Besprechung:
->Link— Quelle: Literaturhaus Wien, Andreas Tiefenbacher, 10. Dezember 2019
Rezension
->Link— Quelle: Wiener Zeitung
Rezension
->Link— Quelle: bücherschau.at