Gröger, Roman Hans
Verletzte Schienen
Artikel Nr 1991
ISBN 978-3-85028-668-8
erschienen 01.09.2014
Maße 23 x 15,5 cm
Seitenanzahl 56 Seiten
Einband Softcover
Gewicht 500 g
Preis 7,90
Lieferstatus   Lieferbar
Buchbeschreibung
Durch die Möglichkeit, Truppen mit großer Mannstärke schnell zu transportieren, wurde die Eisenbahn zu einem entscheidenden Faktor im Ersten Weltkrieg. Dadurch wurden die Schienen aber auch zu einem strategischem Angriffsziel und das österreichische Eisenbahnministerium richtete ein eigenes Komitee zur Erhebung und Wiederherstellung der beschädigten Strecken ein. Über dessen Arbeit berichet dieses Buch.

Der Erste Weltkrieg war für die Geschichte Österreichs prägend. Nach seinem Ende war aus einer Weltmacht im Herzen Europas ein Kleinstaat geworden, dessen weitere wechselvolle Geschichte im 20. Jahrhundert noch heute für jeden spürbar ist.

Die militärische Auseinandersetzung zwischen 1914 und 1918 wurde auf militärischer Seite einerseits noch vom Denken der weit zurückliegenden Kriege getragen, andererseits brachte sie einen technischen Modernisierungsschub auf vielen Gebieten. Erstmals wurde in militärischen Auseinandersetzungen auf automatisierte Waffen und zahlreiche technische Errungenschaften wie Panzer und Flugzeuge zurückgegriffen. Noch beherrschte aber neben dem Versuch, einen technischen Vorteil gegenüber des Feindes zu erzielen, auch die Überlegung, mit größerer Mannstärke den Gegner überwinden zu können, die strategischen Planungen. Daher wurden Armeen in Marsch gesetzt und seitens der Strategen war rasch klar, dass nur das damals schnellste Landverkehrsmittel, das derartige Massen bewegen konnte, dafür in Frage kam: die Eisenbahn.

Der umgekehrte Schluss war natürlich, den Feind am Aufmarsch und am Truppentransport zu hindern. Daher musste man danach trachten, Eisenbahnlinien gezielt anzugreifen, um die Verbindungen zu unterbrechen. Vor diesen Versuchen waren auch die österreichischen Strecken nicht geschützt. Schon bald, nachdem die ersten Schadensmeldungen in Wien eintrafen, sah man sich im Eisenbahnministerium veranlasst, ein eigenes Komitee zur Erhebung und Wiederherstellung der beschädigten Strecken einzurichten.

Ausgehend von der Einsetzung eines Ministerial-Komitees und dessen leitenden Personen werden die beiden Frontabschnitte „Nordost“ und „Südwest“ genauer beleuchtet. Hier werden neben Beispielen über Schadensmeldungen vor allem die Art und die Größe der Schäden sowie deren Behebung wie die seit 1914 vorgekommenen Unfälle und Unglücke auf Eisenbahnstrecken beschrieben.

Die vorliegende Broschüre soll einen Überblick über die Arbeit des Komitees sowie über die Einwirkungen von kriegerischen Ereignissen auf die Eisenbahnstrecken der Monarchie bieten und einen Beitrag zur Geschichte des Ersten Weltkriegs darstellen.
Autorenbeschreibung
Der Autor wurde am 2.3.1970 in Wien geboren. Schon früh wurde sein Interesse an „Geschichte“ im Allgemeinen und an den Straßenbahnen und ihrer Entwicklung im Besonderen geweckt. Nach der Matura 1988 begann er zunächst an der Wirtschaftuniversität Wien ein Studium der Betriebswirtschaftslehre, brach dieses aber nach einem Jahr wieder ab, um Geschichte zu studieren. Dieses Studium schloss er 1993 mit ausgezeichnetem Erfolg ab, ebenso das daran angeschlossene Doktorratsstudium. Im Jahre 1995 trat er in den Bundesdienst ein, zunächst in der Universitätsdirektion, von wo er zwei Jahre später in das Österreichische Staatsarchiv, Abteilung Allgemeines Verwaltungsarchiv versetzt wurde. Hier ist er zuständig für die Akten der Bestandgruppen Inneres, Landwirtschaft und seit 2009 auch Eisenbahnwesen. An Publikationen sind Beiträge zur Revolution von 1848 in der Österreich Edition des Archivverlags sowie in den Festschriften zur 150-Jahr-Feier der Südbahn zu nennen. Im Jahre 2001 veröffentlichte der Autor als Teil des Teams „Zwischen Himmel und Erde. Die Militärseelsorge in Österreich“. 2010 folgte dann „Die unvollendeten Stadtbahnen“ im Studienverlag, ebenso wie ein Jahr später „Die ewigen Schienen“. Für dieses Jahr sind neben der vorgestellten Publikation, die Biographie über Carl Hochenegg „Diese Stadtbahn ist eine Schnellbahn sowie „Erinnern verboten! – Aus- und Umbaupläne für Wien zwischen 1938 und 1945 und der Broschüre „Die Wienerwaldbahnen“, alle bei Berger in Horn geplant. Weiters steuerte der Autor einen Beitrag zum Ausstellungskatalog zu „300 Karl VI.“ des Österreichischen Staatsarchivs mit dem Schwerpunkt Straßenbau sowie eine Darstellung der Geschichte des Eisenbahnarchivs in Wien für die Festschrift „175 Jahre Eisenbahn in Österreich“ und einen Beitrag zu den Konzepten für die Errichtung eines Schnellbahnnetzes in Wien zur Festschrift „50 Jahre Wiener Schnellbahnnetz“ bei.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Gesetzliche Grundlagen
Eisenbahnbehörden im Krieg
Die Eisenbahnminister während des Ersten Weltkrieges
Zur Geschichte des Eisenbahnregiments

Eisenbahn im Krieg
Der Aufmarsch und Einsatz
Fahrbetriebsmittel im Kriegseinsatz
Luftangriffe gegen Eisenbahnen
Die Sanitätszüge
Die Heeresbahnen

Kriegsschäden und Wiederinstandsetzung
Die Einrichtung des Ministerial-Komitee
Erfassung und Behebung der Schäden
Der Nordöstliche Kriegsschauplatz
Der Südwestliche Kriegsschauplatz
Eisenbahnunfälle

Das Kriegsende und die Eisenbahnen
Kohlemangel als Bremse
Letzte Leistungen

Quellen und Literaturangaben
Gedruckte Quellen
Ungedruckte Quellen
Internetressourcen