Buchbeschreibung
Die Titelgebung eröffnet zahlreiche Möglichkeiten onomatopoetischer Assoziation. Das Zarte wird zitiert. Zikadensommer, eventuell. Vielleicht auch ein Zaunkönig im Schlaf. Das ist eine Lesart ihrer Gedicht, die Sophie Reyer ganz bewußt – und wunderbar irreführend im Rahmen des Gesamtkonzepts, anbietet. Geflötet fürs Poesiealbum wird nämlich ganz und gar nicht – auch nicht zwischen den Zeilen. Und von Larmoyanz ist keine Spur zu verorten, das ist eine beachtliche Leistung, ein poetischer Kraftakt - auch und gerade weil es in den Gedichten überwiegend hart zur Sache geht. Verletztheit und viel Unbehaustes werden zum Thema, eine unsentimentale Sicht auf die Welt und ihre Bedingungen. Da muß sich eine Autorin im Schreiben und schreibenden Analysieren permanent aussetzen, das geht nicht ohne Scherben. Den benannten Ängsten setzt sie eine assoziative Methode entgegen, spart mit Metaphern, entkernt, was sie zu sagen hat – bis zur Kenntlichkeit wird entkleidet, aufs rohe Fleisch. Dazwischen tändeln Regentropfen in einer liebenswürdigen Leichtigkeit. Oder es entwickelt sich ein wütender, kraftvoller Oberton: Prinzip Hoffnung, neu in Szene gesetzt.
Die Liebe darf auch vorkommen. Aber niemals die viel – und so gut wie immer falsch – besungene „bedingungslose“. Zögernd, vorsichtig, immer gefaßt auf die Enttäuschung, selbst im Moment des aufrichtigen Glücks, so präsentiert Sophie Reyer ihren Zugang zu einem der schwierigsten Themenkomplexe innerhalb der Lyrik.
Eine immer wieder verblüffende, anrührende Zusammenstellung.
Autorenbeschreibung
Sophie Reyer, geboren 1984 in Wien, Vorträge, theoretische Arbeiten, Performances, Projekte und Gemeinschaftsarbeiten (Drehbücher, Film, experimentelle Medienarbeit, Theater, Musik), Workshop-Leitungen, Redakteurin der Literaturzeitschrift "lichtungen", etc. Von Sophie Reyer erschienen Romane ("vertrocknete vögel", Leykam, Graz 2008; "baby blue eyes", Ritter, Klagenfurt 2008), Lyrikbände (u.a. "binnen (miniaturen)", Leykam, Graz 2010), Theaterstücke und im Radio Hörspiele. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, teils verbunden mit Auslandsaufenthalten. Die Autorin lebt zur Zeit in Köln.
Rezensionen
„Bei allen Vorgängern bedient sich Reyer mit der Ungeniertheit des Naturtalents und macht daraus etwas ganz eigenes.“ (KUNO, Kulturnotizen)
Rezension
->Link- Quelle: Kultur extra
Rezension
->Link- Quelle: KUNO. Kulturnotizen zu Kunst, Musik und Poesie
Rezension
->Link- Quelle: Matthias Hagedorn, erschienen in Podium Mai 2014
Rezension
->Link- Quelle: Triëdere - Zeitschrift für Theorie und Kunst
Buchtipp
->Link- Quelle: Zeitung Freie Presse