Das Buch mit dem Titel New Approaches to Book and Paper Conservation-Restoration wird eine Übersicht über die jetzt nötige Forschung auf dem Gebiet der Buch- und Papierrestaurierung in Europa geben und zwar anhand einzelner Aufsätze. Es ist wie eine Bestandserfassung, Meinungsumfrage und Aufgabenliste für das neu gegründete und in Österreich liegende, Europäische Forschungszentrum für Buch- und Papierrestaurierung zu sehen.

Außerdem trägt das Buch auch gleich noch dazu bei, die derzeitige, trotz knapper Ressourcen öfters vorkommende Doppelforschung auf dem Gebiet der Buch- und Papierrestaurierung zu vermeiden.

Dass es viele ungelöste Probleme in der Buch- und Papierrestaurierung gibt, wurde aufgezeigt. Das Forschungszentrum wurde auf Grund der deutlichen Darstellung der Notwendigkeit für so eine Einrichtung gegründet, und nun geht es darum, die ersten Aufgaben gut auszuwählen. Daher wurden Fachexperten aus ganz Europa eingeladen, sich zu äußern.

Die einzelnen Beiträge bringen jeweils neue Forschungsergebnisse.

Die Autoren der einzelnen Beiträge vertreten nicht nur die vielen einzelnen Aspekte in der Buch- und Papierrestaurierung, sie stehen für verschiedenste Einrichtungstypen, die sich um den Erhalt unseres schriftlichen Erbes sorgen, wie Bibliotheken, Archive, Graphische Kabinette, Museen, Universitäten etc., und sie vertreten auch praktisch alle Aspekte der europäischen Kulturlandschaft. Über 50 Beiträge kommen aus über 30 Ländern Europas und darüber hinaus (USA, Indien, Iran und Kaukasus). Die Notwendigkeit einer europaweiten Zusammenarbeit, wie sie längerfristig geplant ist und auch durch die EU Politik Unterstützung findet, wird nicht zuletzt dadurch deutlich, dass so viele so bereitwillig der Bitte um Beiträge folgten. Wichtig ist dabei, dass alle geäußerten Wünsche um Weiterforschung direkt auf die Praxis zielen und also direkt den historischen Büchern zugute kommen.

Dieses Buch ist das erste Unterfangen dieser Art überhaupt und versteht sich auch als Bestandsaufnahme und als Ausdruck eines europaweiten Wunsches nach Intensivierung der Forschung und Zusammenarbeit über die Einzeldisziplinen hinweg.

Der besondere Nutzen der Publikation für die Wissenschaft liegt darin den Wissenschaftsbegriff für die „Buch- und Papierrestaurierung“ weiter zu stabilisieren, das interdisziplinäre Gespräch zu fördern, allen Fachkollegen zu beweisen, dass das neu gegründete Zentrum für alle praxisrelevanten Fragen ein Forum bildet, also dass kein ernstes Anliegen zu gering wäre und erneut die große Bandbreite, die zum fachgerechten Erhalten der Bücher, Archivalien und Graphiken nötig ist, zu dokumentieren.

Aus der täglichen praktischen Arbeit sowie der jahrelangen Erfahrung als Restauratorin weiß ich, dass wir alle Aspekte brauchen, dass ein holistisches Herangehen an das Kulturgut unabdingbar ist, wenn wir es für weitere Generationen bewahren wollen.