Neue Lyrik aus Österreich Band 12
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Ferdinand Berger & Söhne GmbH
Wiener Straße 80
3580 Horn

Lepka, Gregor M.
Neue Lyrik aus Österreich Band 12
Die Sicht auf die Dinge. Gedichte
Artikel Nr 2041
ISBN 978-3-85028-687-9
erschienen 03.08.2015
Maße 19,0 x 12,0 x 0.6 cm
Seitenanzahl 64 Seiten
Einband Franz. Broschur
Gewicht 500 g
Preis 16,50
Lieferstatus   Lieferbar
Buchbeschreibung
Gregor M. Lepka

Die Sicht auf die Dinge

Gedichte wie aus einer vergessenen Welt – nämlich aus jener, die ohne das grelle Getöse alltäglicher Super-Breitband-Wichtigkeit auskommen konnte – deshalb aber beileibe nicht hinter dem Mond angesiedelt war; Gedichte, die in all ihrer Herausgenommenheit aus dem Hype und Streß und Bedeutungshierarchiegetue wunderbar aktuell sind, weil sie zeitlos scheinen in ihrem Verzicht auf das Branding schneller-besser-höher. Aber zurück zum Mond: was für ein Mut (nämlich jener der wahren Könnerschaft) sich diesem Himmelskörper in poetischer Form zu nähern: Die Nacht / hat den Mond / als Entschuldigung / aufgeboten / für diese erbärmliche / Finsternis.

(Bild)Betrachtungen, Erinnerungen, ein Hauch von Melancholie, so dezent wie ein fast verwehter Duft in einem alten Flakon – und genauso sehnsuchterweckend, da etwas festhalten zu wollen – und sich mit diesem Ansinnen (ist's noch à jour, „töricht“ zu sagen?) wissend und mit ein wenig Wehmut in die Gesellschaft jener zu begeben, die Wasser im Weidenkorb holen möchten. Solche Bilder evoziert der Dichter.

Hier leiht einer seine Sicht auf die Dinge aus, erweist anderen Künstlern seine Referenz – alles im goldenen Schnitt, in der optimalen Ausgewogenheit von gerader Linie und lyrischem Zugang, niemals in der Nähe von Larmoyanz oder Zierrat – all das macht die unaufdringliche Kraft dieser Gedichte aus. Und eine ebenso unaufdringliche Weisheit, von der man sich wünscht, sie würde zu jenen durchdringen, die sich trotz oder gerade wegen aller Getriebenheit in dieser taumelnden Welt in ihrem Ennui suhlen, in einer Zeit, der die Zeit / abhanden gekommen ist.

Ein Vogel
Ein Vogel auf dem Balkon
fast bewegungslos.
Bild, das Stille erzwingt,
eine Atempause,
die den Gedanken
Freiraum schafft
für ihre Bewährung.

Autorenbeschreibung
Gregor M. Lepka wurde am 7. August 1936 in Salzburg geboren, wo er auch seine Kindheit verbrachte. Im Alter von vierzehn Jahren übersiedelte er mit seinen Eltern nach Wels, besuchte dort das Realgymnasium bis zur 7. Klasse und arbeitete anschließend in einem Lohnbüro der Österreichischen Bundesbahnen. Mit zwanzig Jahren wanderte er nach Neuseeland aus, verdiente seinen Lebensunterhalt mit verschiedenen Brotberufen, u. a. als Briefträger, und hatte dabei ausgiebig Gelegenheit, sich mit der Alltagskultur und der literarischen Tradition dieses Landes vertraut zu machen. Seine etappenreiche Heimreise führte ihn 1961 quer durch Australien, auf die Fidschi-Inseln, nach Tahiti, Peru und in die USA. Wieder in Wels fand er Anstellung bei einer Versicherung und blieb dort bis zu seiner Pensionierung. Seit 1969 ist er mit der Schriftstellerin Waltraud Seidlhofer verheiratet. Gemeinsam bewohnen sie ein kleines Haus in Thalheim bei Wels.
Seit dem Ende der 1950er-Jahre veröffentlicht Lepka kontinuierlich Lyrik in Literaturzeitschriften und Anthologien des In- und Auslandes. Daneben verfasst er gelegentlich auch kulturkritische Artikel und Rezensionen, vorwiegend für lokale Blätter und Zeitschriften. In den vergangenen zwanzig Jahren wurde er regelmäßig zu Lesungen in ganz Österreich, in die Tschechische Republik, in die Slowakei und nach Deutschland eingeladen; wiederholt brachte der Rundfunk (ORF, FRO, Sender Freies Berlin) Sendungen mit seinen Gedichten, viele von ihnen wurden ins Tschechische, Slowakische, Italienische, Polnische und Niederländische übertragen. Außerdem erschienen einige seiner in englischer Sprache verfassten Gedichte in britischen Zeitschriften.

Bücher:
So, als wäre. Gedichte. Linz: Kulturamt der Stadt Linz 1989
Laß den Mund. Gedichte. Weitra: Bibliothek der Provinz 1991
Minimalismen. Fast 100 Gedichte. Wels: Edition Pangloss 1994
Die Sinnlichkeit der Bäume im Herbst. Weitra: Bibliothek der Provinz 1997
In bemerkbaren Abständen. Gedichte. Baden bei Wien: Grasl 1998 (= Lyrik aus Österreich. 74.)
Ohne Zeichen sein. Gedichte. Linz, Wien: Resistenz 2002
Mit Gedanken befaßt. Gedichte. Linz, Wien: Resistenz 2005
Bäume. Gedichte, mit Farboffsetlithographien von Joseph Kühn. Horn: Edition Thurnhof 2006
In der Krümmung des Raums / V Záhyboch Krajiny. Ausgewählte Gedichte, deutsch-slowakisch, in der Übersetzung von Marián Hatala. Bratislava: FOART s.r.o. 2008
Aus dem Fenster der Blick. Gedichte Linz, Wien: Resistenz 2009
An der Zeit vorbei. Gedichte. Wels: Mitterverlag 2011
Danu / Donau. Eine Reise. Gem. m. Waltraud Seidlhofer. Wels: Mitterverlag 2012
Der Auswanderer. Erzählung. Linz: Bibliothek der Provinz (edition linz), 2012
Eine Art von Zweisamkeit. Gedichte / Sposób na bycie we dwoje. Wierszer, deutsch-polnisch. Wroclaw: Quaestio, 2014
Rezensionen
Rezension ->Link
- Quelle: Christian Grill, erschienen in Podium Nr. 177-178, Herbst 2015

Rezension ->Link
- Quelle: Ewald Baringer in Literarisches Österreich 2-2015 (www.oesv.or.at)

Rezension ->Link
- Quelle: Horst Steinfelt