Buchbeschreibung
Vinzenz von Haardt (1843-1914). Ein Kartograph der Franzisko-Josephinischen Zeit, der „die vollendete Technik der Kartographie mit pädagogischem Geschicke vereint“.
Vinzenz Haardt von Hartenthurn ist eine herausragende Persönlichkeit der österreichischen Kartografiegeschichte. Geboren 1843 in Jihlava, Mähren, als sechstes Kind einer Offiziersfamilie, erhält Vinzenz von Haardt von klein auf eine militärische Ausbildung. Als Offiziersanwärter an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt erhält er seine militärgeografische und kartografische Ausbildung unter anderem beim bedeutenden Militärkartografen Carl von Sonklar. 1866 nimmt er am Krieg in Italien teil, wird später in den Generalstab berufen und ist in Dalmatien in der Landesbeschreibung tätig. 1873 quittiert er den Militärdienst und übernimmt ab 1877 die Leitung der kartografischen Abteilung beim renommierten Wiener Verlag Eduard Hölzel. In dieser Position ist er führend verantwortlich für eine Reihe von Ausgaben des bis vor kurzem noch erscheinenden Kozenn-Schulatlasses, einer Vielzahl weiterer Atlanten für sämtliche Schultypen in einer Vielzahl der Sprachen der Monarchie sowie auch einer vollständigen Reihe von Wandkarten aller Kontinente für den Schulgebrauch. Über die Grenzen hinaus besonders bekannt sind seine Alpenkarte und die Karten der Polargebiete. Haardt erwirbt sich den Ruf eines des bedeutendsten österreichischen Schulgeografen seiner Zeit, seine Grundsätze zur Methodik der Wandkartengestaltung haben bis heute Gültigkeit.
1896 wechselt Vinzenz von Haardt zum Militärgeographischen Institut und übernimmt dessen Vertretung bei einer Vielzahl internationaler Kongresse. Wesentlich sind seine aus dieser Zeit stammenden Beiträge zur Geschichte des Militärgeografischen Instituts sowie zur Kartografiegeschichte, besonders den Balkan betreffend, denen bis heute Quellenwert zugesprochen wird.
Die vorliegende Arbeit gliedert sich in Bereiche. Teil 1 beinhaltet einen vollständigen und detaillierten Lebenslauf (inklusive Familiengeschichte) sowie die Einordnung Haardts in die Kartografiegeschichte seiner Zeit und Beurteilung einzelner Aspekte wie der Preisentwicklung schulkartografischer Produkte.
Der zweite Teil beinhaltet einen umfassenden Werkkatalog, gegliedert in die Bereiche Atlanten, Wandkarten, Handkarten und fachwissenschaftliche Publikationen. Rund 50 Abbildungen illustrieren das umfangreiche Werk.
Autorenbeschreibung
Der Autor, Franz Peter Dammerer, geboren am 18. Februar 1969 in Amstetten, während der Kindheit in Euratsfeld beheimatet, besuchte das Stiftsgymnasium und Konvikt der Benediktiner in Seitenstetten/NÖ. Nach der Matura 1987 Dienst als Einjährig-Freiwilliger beim Österreichischen Bundesheer, anschliessend Studium Geschichte und Geografie Lehramt an der Universität Wien. Ab 1994 Tätigkeit als Lehrer am Militärgymnasium sowie Zeitsoldat am Schulbataillon der Theresianischen Militärakademie in Wr. Neustadt, seit 1998 Lehrer am BORG Krems und wohnhaft in Stein. Über längere Zeit hinweg Leistungssportler, WM-Teilnahmen Triathlon und Duathlon, dreimalige Teilnahme beim Race Across America, weiters Nordkap-Gibraltar, Crocodile-Trophy/Australien sowie zahlreichen 24-Stunden-Radrennen Team und solo.